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Vorteile von Digitalisierung in mittelständischen Speditionen

In Speditions- und Logistikunternehmen ist der Einsatz von Sensorik ein nicht mehr wegzudenkender Fortschritt, den die digitale Entwicklung für die Branche mit sich gebracht hat. Aber auch in anderen Bereichen trägt Digitalisierung dazu bei, Prozesse zu optimieren, Kosten zu senken und den Umsatz zu steigern.

Mit dem Einsatz von digitaler Sensorik können mittelständische Unternehmen eigene Warensendungen verfolgen und die Fuhrparks rund um die Welt überwachen – sogar in Echtzeit. Die hochentwickelten Sensoren unterstützen eine ökonomische und intelligente Routenplanung, melden Temperaturschwankungen in Containern sofort und schlagen Alarm, falls sich Unbefugte an Containern und Transportgut zu schaffen machen.

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Für die Branche ist es unumgänglich, sich die Vorzüge der Digitalisierung zu Nutze zu machen, sich aber auch deren Herausforderungen zu stellen. So beschloss beispielsweise die Lufthansa Cargo im Frühling 2018, papierbasierte Frachtbriefe mit Kosten zu belegen, denn Dokumente in Papierform weisen eine geringe Service- und Informationsqualität auf und können nicht über digitale Schnittstellen weitergeleitet werden, was die Weiterverarbeitung teurer macht.

Von Vorteil ist, wenn man die zunehmende Digitalisierung des eigenen Unternehmens ganz bewusst in der Geschäftsstrategie verankert und so Neuerungen, Veränderungen und somit auch einen kulturellen Wandel fördert und implementiert. In einer Studie der Deutschen Telekom von 2018 hat sich gezeigt, dass vor allem bei den mittelständischen Betrieben die Digitalisierung schon weit fortgeschritten, beziehungsweise in der Geschäftsstrategie festgelegt ist. Kleinere Unternehmen folgen den größeren Firmen auf dem Fuße; sie sind entweder schon dabei, mehr Digitalisierung umzusetzen, oder befinden sich wenigstens in der Planungsphase. Lediglich 7 % der Unternehmen zögern noch, weil sie zu hohe Investitionskosten oder den Verlust der Datenhoheit fürchten.

Somit zählen Betriebe aus der Speditions- und Logistikbranche in Sachen Digitalisierung zu den Vorreitern unter deutschen Wirtschaftsunternehmen. Die Transport- und Verkehrsbranche und das Logistikgewerbe liegen in der Studie sogar 6 Punkte über dem Durchschnittswert der Gesamtwirtschaft. Einer der Gründe für die vergleichsweise weit fortgeschrittene Digitalisierung dieser Sparte im Vergleich zu anderen Branchen ist der harte brancheninterne Wettbewerb, wo es jeden kleinsten Vorteil zu nutzen gilt, um sich gegenüber Mitbewerbern zu behaupten.

Auch das langfristige Potenzial von Digitalisierung hat man in der Branche bereits erkannt: Dazu gehören nicht nur digitale Entwicklungen wie die M2M-Lösungen im Güterumschlag, eine immer intelligentere Sensorik oder Daten, die auf mobilen Endgeräten überall und jederzeit abgerufen werden können, sondern auch neue Prognose-Tools. Ebenso werden in Pilotprojekten autonom fahrende Lastwagen und Zustellroboter getestet.

Eine Vielzahl der Betriebe mit digitalisierten Prozessen generieren dadurch mittlerweile einen Mehrwert, d. h. der Nutzen der eingeführten Systeme übersteigt bereits die Transformationskosten. Um den Anschluss nicht zu verlieren und in der digitalen Zukunft mithalten zu können, baut schon jede zweite Firma in der Logistik- und Speditionsbranche ihr Zukunftspotenzial aus, indem sie ihren Führungskräften und Mitarbeitern digitales Know-how vermittelt.

 

Vorteile von Digitalisierung

1. Steigerung der Produktivität

Produktiver zu arbeiten war das Hauptziel der im Rahmen der Studie befragten Unternehmen, besonders im Bereich der Transport- und Versandüberwachung von Waren in Echtzeit. Erreichen konnten Unternehmen dies vor allem mit der Implementierung von digitalen Systemen zur Vernetzung von Fahrzeugen, um die Flotte zentral steuern und überwachen zu können.362

Auch bei den Themen Business Intelligence und Analytics zeigt sich eine signifikante Entwicklung. Unternehmensdaten werden vermehrt systematisch ausgewertet und über ein Drittel der Betriebe arbeitet daran, eine Predictive Maintenance („vorausschauende Wartung“) ihrer Maschinen und Anlagen umzusetzen. Natürlich tragen auch die Möglichkeiten des Internets dazu bei, dass digitale Anwendungen im Transportwesen immer intelligenter werden und damit die Effizienz steigern. Mit der Vernetzung von LKWs und der Auswertung von Verkehrsdaten können Unternehmen ihre Routen ökonomischer und ökologischer planen, und mit den Echtzeit-Sensordaten kann heikle Fracht besser im Auge behalten werden.

Der zunehmende Einsatz von IoT-Technologien (Geräte und Komponenten, die über ein Netzwerk verbunden sind) und anderer intelligenter und vernetzter Produkte haben direkte positive Auswirkungen auf den Geschäftserfolg. Viele Unternehmen konnten durch die mit der Digitalisierung einhergehenden Standardisierung ihre internen Prozesse qualitativ verbessern und die Kosten optimieren.

 

2. Effizienzsteigerung durch digitale Geschäftsmodelle und Angebote

Digitale Geschäftsmodelle und Angebote stellen Unternehmer vor die größten Herausforderungen, denn in diesen Bereichen geht es nicht nur darum, schon bestehende Prozesse und Abläufe zu digitalisieren. Vielmehr ist ein Umdenken gefragt und das traditionelle Geschäftsmodell, das sich seit Langem bewährt hat, muss überarbeitet werden.

Aber es hat sich auch hier herausgestellt, dass Logistiker oft großen unternehmerischen Mut beweisen und gute Rechner sind. Denn wer sein Unternehmen digital weiterentwickelt, baut seine Wettbewerbsfähigkeit aus und investiert damit in eine erfolgreiche Zukunft. Optimierungs- und Online-Buchungsplattformen verhelfen den Unternehmen, die Transporte schneller und kostengünstiger abzuwickeln. Zudem ermöglicht ein datengeschütztes Dokumentenmanagement eine papierlose Abwicklung von Transporten und macht die Disposition effizienter und sicherer.

Im Zuge zunehmender Digitalisierung ist auch Big Data ein relevantes Thema geworden. Eine weitreichende Vernetzung hat das Datenvolumen stark ansteigen lassen. Die aus LKWs, mobilen Endgeräten, Fördertechnik und Sensorik in Lagern, Fahrzeugen, Umschlagshallen etc. gewonnenen Datensätze liefern lückenlose Abbilder der Logistikprozesse, aber auch riesige Datenmengen, die gespeichert werden müssen. Um diese Aufgabe im Rahmen von Big Data Analytics zu bewältigen, kann man auf sogenannte Cloud-Dienste zurückgreifen. Diese stellen IT-Infrastrukturen wie Speicher- und Rechenleistungen zur Verfügung, mit denen sich interne Prozesse effizienter gestalten und eine Optimierung der Organisation durch mehr Flexibilität erreichen lassen. Die geplante Kostenreduktion bleibt damit nicht lange aus.

 

3. Digitalisierung steigert den Umsatz

41914Unter digitalen Vorzeigeunternehmen in der Speditions- und Logistikbranche, sogenannten Digital Leaders, ist man sich einig, dass mit dem Einsatz neuester digitaler Technologien die Unternehmenskennzahlen viel besser ausfallen. Dies belegt auch die Studie der Deutschen Telekom, wo gerade diese Unternehmen mit 91 Indexpunkten gut 30 Punkte über dem Branchendurchschnitt liegen oder – anders ausgedrückt – den Umsatz um 10% zu steigern vermochten. Die Zahlen sprechen hier für sich.

 

Digitale Transformation und Weiterbildung der Mitarbeiter zahlt sich aus

Digitalisierung bleibt nicht ohne Auswirkungen – das steht fest. Natürlich muss, wer von einem vernetzten Fuhrpark, von Fahr- und Assistenzsystemen, einer transparenten Supply Chain, Augmented Reality-Lösungen oder gar Robotern profitieren will, auch in die Tasche greifen. Aber die meisten Unternehmer, die den Digitalisierungsprozess schon in Angriff genommen haben, freuen sich über den dadurch generierten Mehrwert: Der Nutzen von solchen digitalen Lösungen übersteigt schnell die getätigten Investitionen.

 

Fazit

Viele Unternehmer im Bereich Logistik und Spedition sind bereits überzeugt davon, dass sich die digitale Transformation mittel- bis langfristig für sie lohnt. Aber ein wettbewerbsfähiges und digital innovatives Unternehmen braucht gut geschulte und digital kompetente Mitarbeiter, denn nur die IT-Abteilung allein kann kein Unternehmen in eine digitalisierte Zukunft führen. Deshalb ist es entscheidend, in entsprechende Schulungen zu investieren, um das digitale Know-how von Führungskräften und ausgewählten Mitarbeitern auszubauen und die digitale Transformation des Unternehmens zu fördern.

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